Inhaltsverzeichnis:
- COVID-19: Eine Zoonose
- Wildtierhandel: Ein unmoralisches Geschäft
- Wildtierhandel: Ein gefährliches Glücksspiel

Um diese Frage zu beantworten, müssen wir uns anschauen, wo und wie sich SARS-CoV-2 – das für den Ausbruch von COVID-19 verantwortliche Virus – entwickelt hat und welche Maßnahmen wir ergreifen können, um das Auftreten zukünftiger Krankheiten zu stoppen.
COVID-19: Eine Zoonose
COVID-19 ist ein Beispiel für eine Zoonose – eine Krankheit, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden kann – und es ist bei weitem nicht das einzige Virus dieser Art. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass 60 Prozent aller Infektionskrankheiten des Menschen Zoonosen sind und etwa 75 Prozent der Infektionskrankheiten, von denen Menschen in den letzten drei Jahrzehnten betroffen waren, von Wildtieren stammen, darunter das schwere akute respiratorische Syndrom (SARS), Ebola, Nahöstliches Atemwegssyndrom (MERS) und HIV.
Ein Bericht über Biodiversität und Pandemien aus dem Jahr 2020, der von der Intergovernmental Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services (IPBES) veröffentlicht wurde, zeigte, dass schätzungsweise 1,7 Millionen derzeit unentdeckte Viren in Säugetier- und Vogelwirten vorkommen. Von diesen könnten 631.000-827.000 Menschen infizieren.
Um das Auftreten zukünftiger zoonotischer Pandemien zu stoppen, müssen wir daher unsere Beziehung zu Tieren neu bewerten und unseren Umgang mit Wildtieren und der Natur ändern.
Wildtierhandel: Ein unmoralisches Geschäft
Das COVID-19-Virus scheint seinen Ursprung in Wildtieren zu haben, die im Rahmen des weltweiten Wildtierhandels illegal gehandelt wurden.
Der illegale Handel mit Wildtieren ist der unerlaubte Verkauf und Kauf von Wildtieren und -pflanzen sowie deren Teilen und Derivaten, einschließlich Knochen, Häute, Elfenbein, Schuppen und Buschfleisch. Der neueste World Wildlife Crime-Bericht, der 2020 vom Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) veröffentlicht wurde, zeigt, dass zwischen 1999 und 2018 6.000 verschiedene Tier- und Pflanzenarten beschlagnahmt wurden, wobei fast jedes Land der Welt eine Rolle spielt im illegalen Handel mit Wildtieren. Der Wert des illegalen Wildtierhandels wird auf 7 bis 23 Milliarden US-Dollar pro Jahr geschätzt.
Die Welt steht vor einer Aussterbekrise, bei der in den kommenden Jahrzehnten mehr als 1 Million Arten vom Aussterben bedroht sind. Dieser lukrative, aber äußerst schädliche Handel ist einer der Schlüsselfaktoren für den Verlust der biologischen Vielfalt.
Wildtierhandel: Ein gefährliches Glücksspiel
Neben den verheerenden Auswirkungen auf Wildtierarten zeigt die COVID-19-Pandemie auch, wie gefährlich dieser Handel für die menschliche Gesundheit und Sicherheit ist.
Viele der Wildtierarten, die häufig im illegalen Handel vorkommen, wie Fledermäuse, nichtmenschliche Primaten, Vögel und Schuppentiere, sind dafür bekannt, Krankheiten zu übertragen. In der Natur leben Wildtierarten jedoch nicht unbedingt in unmittelbarer Nähe zueinander oder zum Menschen, sodass Krankheitserreger ein geringes Risiko haben, von einem Tier zum nächsten zu springen. Die gehandelten Tiere werden jedoch zusammen mit anderen Wildtieren und mit dem Menschen in kleine und oft schmutzige Räume gezwungen, was die perfekten Bedingungen für die Ausbreitung von Krankheiten schafft.

